Dorfchronik - Ippinghausen stellt sich vor

Ippinghausen
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Dorfchronik

Unser Dorf

Ippinghausen – Das Dorf am Fuße des Weidelsberges

Im Jahre 1120 wurde unser Dorf erstmals als Ypponhusen (Ypponhusen/Ipinkhusen) urkundlich erwähnt. Geschichtsforscher gehen jedoch davon aus, dass die Besiedlung schon zwischen 600 und 900 n. Chr. zu datieren sei. Ippinghausen gehörte in der ältesten Zeit den Grafen von Naumburg, deren Stammsitz die Weidelsburg war.
Graf Volkwin von Naumburg schenkte um die Mitte des 13. Jahrhunderts die Kapelle zu Ippinghausen dem Erzbistum Riga das sie aber 1445 wieder an den Landgrafen Ludwig von Hessen abtrat. 1435 ist Ippinghausen bereits eine Wüstung, die sich damals im Besitz der Stadt Wolfhagen befand. Deren Ländereien ließ sie aber durch Meier bewirtschaften. Die Wüstung war mittlerweile wieder besiedelt worden, denn 1537 erfahren wir über Ippinghausen: "das Dorf mit hoher Obrigkeit, Gebot und Verbot." In dieser Zeit waren wieder 26 Inhaber von Rottländern verzeichnet. Ippinghausen liegt auf dem alten Grenzland zwischen Sachsen und Franken und gehört im wesentlichem zum sächsischen Einflussgebiet. Auch in späteren Jahren war die Gemarkung von Ippinghausen Grenzland.  

So heißt noch heute eine Stelle im Wiesental des Weidelsberges, die durch alte Grenzsteine gekennzeichnet ist, das "Dreifürsteneck". Denn hier stießen früher Hessen, Kurmainz und Waldeck zusammen. Aus diesem Grunde tragen die Steine neben der Jahreszahl 1720 die Wappen dieser drei Länder: den hessischen Löwen, das Mainzer Rad und den Waldecker Stern.
Durch den Ort führten die beiden alten Heerstraßen - von Kurhessen Kassel über Corbach nach Westfalen. Die Bedeutung dieser Straßen lag darin, dass sich auf ihnen der gesamte Verkehr von Ober- und Niederhessen nach Westfalen abwickelte. Wie aus den alten Zollregistern zu Wolfhagen hervorgeht, wurde auf ihnen in den Jahren um 1462 ein nicht unbeträchtlicher Güterverkehr abgewickelt.
Sowohl Ippinghausen als auch Wolfhagen waren Zollstätten. So sehr die beiden Heerstraßen wirtschaftlich von großer Bedeutung für Ippinghausen waren, so hatten sie auch ihre Nachteile, denn sie führten sehr oft dazu, dass in der Gemarkung Ippinghausen immer wieder Überfälle auf Kaufleute, die die Heerstraße befuhren, von wilden Horden aus den Nachbarländern verübt wurden und diese somit nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnten, da sie einer anderen Obrigkeit angehörten. Nicht zuletzt auch der Raubritter Reinhard von Dalwigk, der die Weidelsburg besaß, überfiel die dort fahrenden Kaufleute und verschonte auch die Ippinghäuser Bürger nicht.
Im Jahre 1772 wurde unsere Kirche gebaut, nachdem die Vorgängerkirche vermutlich im 30-jährigen Krieg zerstört wurde und wie aus der Inschrift in der Kanzel ersichtlich sie am 18. Marti 1650 wieder aufgebaut wurde. Die jetzige Kirche ist wahrscheinlich um 1750 z. T. abgebrannt und 1772 wieder neu aufgebaut worden. Im gleichen Jahr wurde Wolfhagen Garnisonstadt.
1870/71 nahmen 18 Ippinghäuser Männer am Deutsch/Französischen Krieg teil.
1914/18 (Erster Weltkrieg) sind 28 Männer aus Ippinghausen gefallen. 1939/45 (Zweiter Weltkrieg) sind 70 Männer aus Ippinghausen gefallen.
In den frühen Morgenstunden des 31. März 1945 rückten amerikanische Truppen von Naumburg kommend in Ippinghausen ein. Da das Dorf noch verteidigt werden sollte, hatten sich viele Ippinghäuser Bürger in den Wäldern rings um Ippinghausen in der Nacht vorher versteckt. In der Nachfolgezeit richteten die amerikanischen Truppen ein Lager in Ippinghausen ein, und etwa die Hälfte aller Wohnhäuser musste hierfür geräumt werden. In den Wiesen vor der Tintenmühle wurde ein Camp errichtet, wo gefangene deutsche Soldaten eingepfercht wurden, um dann später in Gefangenenlager überführt zu werden.
Eine weitere Katastrophe suchte den Ort am 28. Juni 1987 heim. Nach langanhaltenden sintflutartigen Regenfällen trat die Elbe über die Ufer. Weite Teile des Orts wurden überflutet. Das Unglück forderte ein Menschenleben und verursachte Schäden in Höhe von über 2,5 Mio. DM.
Nach dem Krieg setzte eine rege Bautätigkeit im Ort ein, so dass die Einwohnerzahl sich bis heute mehr als verdoppelt hat (ca. 1150 Einwohner).

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